
Wenn ich Menschen erzähle, dass ich als Coachin arbeite, bekomme ich manchmal Rückmeldungen wie "Das brauche ich nicht. Ich bin ja nicht krank!". Ich mache auch die Beobachtung, dass es Menschen viel Überwindung kostet, ein Coaching in Anspruch zu nehmen, weil sie befürchten, ihre ganze Kindheit analysieren zu müssen oder weil sie annehmen, dass der Prozess dann jahrelang dauert. Dies ist bei einem Coaching alles nicht der Fall.
Um ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen, versuche ich hier die wichtigsten Unterschiede zwischen Coaching und Psychotherapie aufzuzeigen:
Unterschiedliche Zielgruppen
Ein bedeutender Unterschied zwischen Coaching und Psychotherapie liegt in der Zielgruppe. Während sich ein Coaching ausschliesslich an psychisch gesunde Menschen richtet, wendet sich eine Psychotherapie hauptsächlich an Menschen mit mehr oder weniger schweren psychischen Problemen oder psychischen Krankheiten. Menschen kommen immer freiwillig in ein Coaching und können dies jederzeit nach Wunsch beenden. Bei der Psychotherapie ist dies nicht immer der Fall.
Unterschiedlicher Fokus
In einer Psychotherapie steht die Wiedererlangung der psychischen Gesundheit im Vordergrund. Ein Coaching hat die Verbesserung eines Zustandes zum Ziel. Es geht darum, vorhandene persönliche Ressourcen bestmöglich zu nutzen und Lösungs-kompetenzen zu entwickeln, um die eigenen Ziele zu erreichen. Speziell im Lifecoaching geht es auch um die Entwicklung der Persönlichkeit. Während also im Coaching ein Anliegen zielorientiert bearbeitet, Ressourcen aktiviert und Lösungen entwickelt und den Ursachen des Problems nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt werden, werden in der Psychotherapie die Ursachen für das Problem analysiert, indem mitunter auch die Biografie des Patienten berücksichtigt wird.
Unterschiedliche Rollenverteilung
Beim Coaching bestimmt die Klientin den Inhalt und die Ziele. Der Coach figuriert hierbei als Unterstützer, Begleiter, Gedankenanstösser und Impulsgeber für die Erreichung dieser Ziele. Der Klient ist also für den Inhalt und die Coachin für den Prozess verantwortlich. Hierfür ist es notwendig, dass beim Klienten die Selbstführungsfähigkeiten intakt sind. Dies bedeutet, dass die Fähigkeit zur Umsetzung von Lösungen vorhanden sein muss.
Sind diese Selbstführungsfähigkeiten nicht oder kaum vorhanden, ist eine Therapie notwendig, in der die Therapeutin sowohl für den Prozess als auch für den Inhalt die Verantwortung übernimmt.
Unterschiedliche Prozessdauer
Die angewandten Methoden, Interventionen und Techniken können im Coaching und in der Therapie durchaus ähnlich sein.
Da in der Psychotherapie nicht nur die aktuell gegenwärtigen Themen bearbeitet, sondern auch die Ursachen und der biografische Hintergrund analysiert werden, kann eine Therapie oft mehrere Jahre dauern. Ein Coaching hingegen ist in vielen Fällen nach ein paar Sitzungen beendet.
Unterschiedliche Ausbildungen
Psychotherapeuten durchlaufen ein langjähriges Studium, während eine Ausbildung zur Coachin je nach Modell ein paar Monate bis wenige Jahre dauert. Im Gegensatz zur Berufsbezeichnung des Psychotherapeuten oder der Psychologin ist die Bezeichnung «Coach» nicht geschützt.
Unterschiedliche Finanzierung
In der Schweiz kann eine Psychotherapie je nach Fragestellung von den Krankenkassen bezahlt werden. Ein Coaching wird von den Kassen nicht vergütet, jedoch besteht immer wieder auch die Möglichkeit, dass ein Coaching über den Arbeitgeber oder soziale Institutionen finanziell unterstützt wird.
Wenn du genauer wissen möchtest, was Coaching ist (und was nicht), dann empfehle ich dir meinen entsprechenden Blogartikel.
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Regula Schütt
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